Die richtigen Prioritäten setzen - ein Erfahrungsbericht


  • 01. April 2015

Kennen Sie das? Die heutige Aufgabenliste ist mal wieder länger als Ihr Arbeitstag? Wie gehen Sie damit um? Sie können Aufgaben delegieren, Arbeit liegenlassen oder Überstunden machen. Ich habe mich bisher immer für die letzte Variante entschieden, weil ich der Meinung war, dass ja irgendwann mal der Stapel an dringenden Kleinigkeiten abgearbeitet sein müsste und ich dann bestimmt Zeit hätte, mich den strategisch wichtigen Aufgaben zu widmen. Doch irgendwie kam dieser Tag nie. 

Vor vier Wochen habe ich mir dann bei einem unglücklichen Sturz die Schulter gebrochen. Seitdem erlebe ich, dass alles länger dauert, wenn man nur eine Hand zur Verfügung hat und mir effektiv weniger Zeit zum Arbeiten bleibt. Keine Chance, dass ich meiner To-Do-Liste mit dem gleichen Tempo hinterher jage wie vorher. Die überraschende Erkenntnis dabei: Es geht auch so! Mein Geschäft läuft weiter und meine Kunden sind zufrieden. Das war für mich der Punkt, an dem ich erkannt habe, dass ich früher zu viele Aufgaben erledigt habe, die zwar dringend, aber für die Erhaltung meines Geschäfts nicht strategisch wichtig waren. Seitdem miste ich radikal aus:  Aufgaben, die ich nicht selbst machen muss, delegiere ich und was nicht wichtig ist, wird auf einen anderen Tag verschoben oder komplett von der To-Do-Liste gestrichen. Eine große Hilfestellung ist für mich dabei die Frage: Was passiert, wenn ich diese Aufgabe nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen erledigt habe? Ich setze mir jetzt auch realistischere Ziele. Mein Tagesplan umfasst nicht mehr 10-20  Aufgaben, sondern 2 oder 3, die mir wirklich wichtig sind. Der Rest kommt von ganz alleine. Jedenfalls hatte ich bisher noch nicht das Problem, dass ich mittags nicht mehr wusste, was ich machen soll. :-) Also, wenn Sie nicht gerade Notfallarzt sind: Müssen Sie wirklich immer alles selbst und sofort erledigen?

Ich genieße das Gefühl, meinen Tag wieder stärker selbst gestalten zu können. Und ich habe den Startschuss gegeben, mich meinem unternehmerischen Ziel in kleinen aber sicheren Schritten zu nähern. Denn wie wollen Sie jemals zu den Sternen fliegen, wenn Sie niemals starten? Ihre eigenen Ziele sind genauso wichtig wie die Ziele Ihrer Kunden. Ich glaube fest daran: Nur wer sein Unternehmen weiterentwickelt, bleibt ein guter Geschäftspartner für seine Kunden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start!